Schon Johannes war Pionier

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Die Projekte in unserer Pfarrei haben – nicht zufällig – Pioniercharakter. Johannes der Täufer, der Patron unserer Kirche, war zur Zeit Jesu ein unkonventioneller Pionier, der viele zur Besinnung brachte und an Menschlichkeit erinnerte. Im engen Kontakt mit FRW Interkultureller Dialog haben wir in der Pfarrei St. Johannes, Zug, in den letzten Jahren einige Projekte für Flüchtlinge entwickeln können.

Bernd Lenfers Grünenfelder, Gemeindeleiter Pfarrei St. Johannes d. T., ZugBernd Lenfers Grünenfelder, Gemeindeleiter Pfarrei St. Johannes d. T., Zug

Seit drei Jahren sind monatlich, an einem Sonntagabend von 18 bis 20 Uhr, Flüchtlinge und Einheimische zum Essen und Tanzen eingeladen. Flüchtlinge kochen ein einfaches Tellergericht, danach leitet Karwan Omar die Gruppe von bis zu 70 Frauen, Männern und Kindern zu Bewegung und Tanz an. Für zwei Stunden sind Enge der Unterkunft und Sorgen vergessen. Spannungen lösen sich, oft wird spontan gelacht. Begegnung von Mensch zu Mensch findet statt.

Ein weiteres Projekt ist das Deutsch-Lernzimmer mit PCs zum Selberlernen und mit einer Bibliothek. Hier treffen sich auch Konversationsgruppen. Diese Aktivitäten, die mit Hilfe von professionellen Freiwilligen vom FRW unter unserem Dach stattfinden, sind Hoffnungsfunken. Sie verändern auch unsere Pfarreigemeinschaft. Etliche ältere Menschen schätzen, es beim Projekt Mittagstisch einmal im Monat von Flüchtlingen exotisch bekocht zu werden. Dank der Deutschkurse wird nach kurzer Zeit auch verbale Verständigung möglich.

Eine ganz unscheinbare Begebenheit hat mich sehr berührt. Der Familientreff der Johannespfarrei lädt jedes Jahr vom 1. bis 24. Dezember zum Besuch von Adventsfenstern ein: Haus, Balkon, Fenster werden von Einheimischen mit weihnachtlichen Sujets geschmückt; man trifft sich jeweils in der Dämmerung vor diesen Adventsfenstern. Im letzten Jahr erlebte ich einen „unserer“ Flüchtlinge im angeregten Gespräch mit Erwachsenen und Kindern. Er gehörte selbstverständlich dazu. Er war als Freund eingeladen. Das hat mich riesig gefreut.

Gott-sei-Dank gibt es den FRW Interkulturellen Dialog.