Notwendige Mahnwache

Notwendige-Mahnwache

Nach den sonnigen sommerlichen und warmen Tagen gestaltete sich das Wetter am Sonntag, 18. September 2016, der Feierlichkeit entsprechend, grau, kalt und regnerisch. Eigentlich war es dem Anlass entsprechend. An die hundert Beteiligte sammelten sich auf dem Landsgemeindeplatz in Zug. Als Erstes wurde allen eine Kerze überreicht. Die Mahnwache, im Gedenken an all die Menschen, die ihre Flucht mit dem Leben bezahlt haben, wurde mit besinnlichen Worten eröffnet. Ein Mast mit zwei bemalten Segeln und ein Ring mit den flackernden Kerzen entfalteten sich als Mittelpunkt dieser besinnlichen Stunde.

Geflüchtete gaben ihr Zeugnis der Fluchterfahrung. Das Gesprochene trifft, auch wenn man die Worte nicht versteht. Genauso wie die Tanzdarbietung ein Ausdruck der Mühen, des Schreckens und der Last darstellte. Die poetisch melancholischen Klänge einer Oud (arabische Laute) bewegten. Sie liessen erahnen, was verloren gegangen ist. Ein abgeändertes Gebet der Vereinigten Nationen wurde vorgetragen, übersetzt in mehreren Sprachen. Und eine Schweigeminute folgte.

Der herrliche Duft von frischem Brot erfüllte die Stille auf dem Platz. Für jeden ein Stück Fladenbrot, gebacken von Geflüchteten aus Afghanistan. Eine versöhnliche Geste am Ende der besinnlichen Stunde.

Es ist traurig, dass ein solcher Anlass notwendig ist, aber er ist es, sehr sogar. Ein Dank an die Organisatoren und Helferinnen.